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Teeworkshops
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Japan
Wie kam die Teepflanze nach Japan?
Tee hat in Japan seit ca. dem 8 Jahrhundert Bedeutung. Teesamen wurden durch Mönche von China nach Japan gebracht, vielmehr geschmuggelt. Seinen Einsatz fand er zu der Zeit vorwiegend in der Meditation und Medizin. Der Historie nach, soll es der Kaiser Shen-Nung gewesen sein, der den Tee als Aufgussgetränk entdeckt hat. Eine Zeit lang war Tee ein Getränk, das nur dem Kaiser bzw. dem Hof vorbe- halten war. Auch mehrere Legenden von Bodidharma werden gerne erzählt. Eine Version davon ist: Bodidharma wollte ein Jahr lang meditieren. Um nicht einzuschlafen, riss er sich die Augenlider aus. An der Stelle, wo sie hingefallen waren, wuchsen die ersten Teebüsche.
Japanische Teekultur
Tee hat heutzutage innerhalb des Landes einen hohen Stellenwert. Man findet Tee in der Malerei, der Literatur, der Kunst, der Architektur und im Alltag. Eine wichtige Funktion hat die japanische Teezeremonie. Bezeichnet wird sie als Chanoyu oder Chado, was so viel wie „heißes Wasser für Tee“ oder „der Teeweg“ bedeutet. Sie ist eine Mischung aus Meditation, Buddhismus und gesellschaftlichem Ritual.
Einerseits werden dabei über Jahre entstandene traditionelle Regeln und Abläufe befolgt, zum anderen dient die Teezeremonie der Kommunikation. Die Ausbildung zum Zeremonienmeister dauert über mehrere Jahre. Die Teezeremonie kann in eigens dafür angelegten Teehäusern stattfinden. Dieses befindet sich typischer- weise in einer Gartenanlage mit einem Frischwasserbrunnen. Detaillierte Informationen über Gärten, den Weg zum Teehaus, die Architektur und Beschaffenheit des Teehauses selbst, die Ausrichtung, den Blumenschmuck, die Anordnung der Plätze für Zeremonienmeister und Gäste, das Geschirr, die Hilfsmittel, die Verabreichung von Speisen, die Verhaltensregeln findet man in weiterführender Literatur, im Internet aber auch in Dokumentationen. Eines steht fest: Es ist nichts dem Zufall überlassen. Der Einklang mit dem Leben und sich selbst ist ein zentrales Thema der Zeremonie und wer an einer Zeremonie teilnehmen kann, macht auch meist Bekanntschaft mit Matcha.
Japanischer Tee
Tee wird in Japan aber nicht nur während einer Teezeremonie, die eine Stunde und länger dauern kann, getrunken. Japaner als auch Japanerinnen tragen im Alltag in ihren Taschen häufig ein Doppelwandglas/Thermoglas und eine Teedose mit sich. Frisches, heißes Wasser gibt es an vielen Stellen gratis und so können die Einheimischen den ganzen Tag über frisch ihren Tee immer und überall zubereiten und genießen. Bekannterweise können Grüntees mehrere Male aufgegossen werden. Besonders japanische Grüntees haben die Eigenschaft, dass sie nicht nachbittern. Ganz im Gegenteil – der Tee ist bekannt für seinen stets frischen, grasigen, gelegentlich algigen, angenehm süßen Geschmack. Diese Süße wird als Umami-Geschmack bezeichnet und dieser Ausdruck wurde als Beschreibung mittlerweile fast weltweit übernommen.
In Japan wird Tee kaum bis gar nicht nach seiner Herkunft oder seinem Teegarten bezeichnet. Vielmehr wird im Namen das Endprodukt bzw. die Herstellung oder das Herstellverfahren wiedergegeben. Die häufigsten Sorten sind Gyokuro, Tamaryokucha, Sencha, Bancha, Kukicha, Hojicha, Genmaicha und einige mehr. Shincha ist eine Sonderform und kann als „First Flush Japans“ bezeichnet werden. Er wird ab einem bestimmten Zeitpunkt nur im Frühling geerntet und hergestellt.
Kennen Sie Matcha?
Beim Thema Japan und Tee kommt man nicht um Matcha herum. Matcha ist gemahlener Grüntee aus feinsten, beschatteten Teeblättern. Das Grundprodukt für Matcha wird als Tencha bezeichnet. Zeremoniell verwendet wird Matcha mit einem Bambusbesen in einer Matcha-Schale aufgeschlagen. Matcha trinkt man nicht in großen Mengen. Eine „Portion“ sind rund 3 – 5 Schluck. Das Besondere dabei ist, dass man keinen „Teeaufguß“ genießt, sondern das gesamte Teeblatt trinkt und im Körper aufnimmt. Das enthaltene Koffein hat in den meisten Fällen sehr anregende Wirkung, die anders als bei Kaffee, sehr lange anhält. Matcha hat qualitativ sehr viele Ausprägungen. In der „jüngeren und modernen Küche“ wird Matcha für Mischgetränke (zB. Matcha Latte), für Süßspeisen (zB. Matcha-Tiramisu) oder für Saucen und Dressings eingesetzt.
Unterscheiden sich Japanische Teegärten von anderen?
Die Teegärten in Japan unterscheiden sich von den meisten anderen Teegärten weltweit, da sie bewusst und sehr geplant bepflanzt werden. Japanische Teefelder gleichen großen, komplett flach angelegten Fußballfeldern. Sie sind eben und die Teepflanzen in exakten Reihen ausgepflanzt. Daher kann maschinell geerntet werden. Japans Teeblätter weisen zumeist eine tiefgrüne Farbe auf. Das kommt davon, dass die Teebüsche vor der Ernte bis zu 3 Wochen beschattet werden. Dabei produzieren die Pflanzen besonders viel Chlorophyll. Das wiederum sorgt für den angenehmen süßen Geschmack (= Umami) in der Tasse.
Wie sieht die Teeproduktion in Japan aus?
Japans Teeproduktion weist insgesamt einen hohen technischen Standard auf. So gibt es neben den elektrischen Beschattungsanlagen auch Bewässerungssysteme und Luftventilatoren. Zu guter Letzt werden die Endprodukte mit Lichtlaser-Geräten farblich sortiert.
Wer nun meinen würde, aufgrund der kaum vorzufindenden manuellen Arbeit, müsste Japanischer Tee günstig sein, der irrt. Die Technik ist kostenintensivst und das Produkt ist knapp. Den Großteil der hergestellten Mengen konsumieren Japaner und Japanerinnen selbst. Tee ist für Japan ein untergeordneter wirtschaftlicher Exportfaktor.
In Japan wird Tee niemals mit Milch, Zucker oder Zitrone getrunken. Auch wir empfehlen Grüntee pur zu genießen. Wichtig ist die Wassertemperatur beim Aufguss!